|
|
|
|
|
|
|
Natascha
Flamisch - 10 years on stage
Ein rauschendes Fest fand am Samstag, den
21.11.09, im Davis statt. Natascha Flamisch feierte
mit (unendlich) vielen Freunden 10 years on stage. Bläsi war
dabei und berichtet seine Eindrücke:
Sie ist eine ambitionierte Dame, die Frau
Flamisch. Ambitioniert, zielstrebig, selbstbewusst, umtriebig, hübsch
(nein, kein plumpes Lippenbekenntnis, Nati, du bist eine sehr reputierliche
Erscheinung), gepflegt, charmant, (zulässigerweise) auch ein
bisschen kokett, mit einer superben Stimme ausgestattet und mit
einer jedes Publikum in ihren Bann ziehenden Bühnenpräsenz
jeder möge sich ein Attribut aussuchen, sie passen alle!
Ihr zehnjähriges Bühnenjubiläum
galt es zu feiern, und gefeiert wurde es am vergangenen Samstag
im Davis. Und wie es gefeiert wurde! Familie und Freunde hatte sie
eingeladen und alle schienen gekommen zu sein. Alle Musiker, mit
denen sie jemals aufgetreten war, waren eingeladen, und eine Vielzahl
war tatsächlich anwesend, es mögen wohl an die fünfzig
gewesen sein. Nicht nur Bluesleute, auch Jazzer, Popmusikanten,
Volksliederinterpreten (nein, nicht der Johann Vorderteichler, der
zum Glück nicht) und sogar ein Kabarettist (?) waren darunter,
wirkliche Stars und solche, die sich dafür halten, ein bunt
gemischtes Völkchen, wie es sich für eine universelle
Künstlerin geziemt. Die Luft im Backstagebereich möchte
ich nicht geatmet haben, da muss es ganz schön crowdy gewesen
sein.
|
|
|
Aber
zum Programm: viele Jubiläen sind in jüngerer und jüngster
Vergangenheit erinnerlich die Mojos in den Kammerspielen, Hans
Theessink im Metropol, Al Cook im Metropol, die King Bees im Davis
und jetzt Natascha keines mit einem anderen vergleichbar, weder
in qualitativer noch in quantitativer Hinsicht, jedes auf seine Art
einzigartig, jedes unvergesslich.
Waren die Herren um Herby Dunkel noch mit
wenigen Gästen ausgekommen und hatten ein vortreffliches Konzert
abgeliefert (s.Bericht), so war das Programm am Samstag um ein Vielfaches
dichter und (zu?) viele Akteure im Einsatz, von denen einige aus
Zeitmangel mit einer einzigen Nummer zu hören waren und völlig
unaufgewärmt die Bühne schon wieder verließen, ohne
dass deren Qualität auch nur ansatzweise zu erkennen war. Dennoch
gab es viele Highlights (die Lowlights verkneife ich
mir) Flat Foot Floogie war eines davon, der Gaillard
und der Stewart wären zufrieden gewesen, gefreut habe ich mich
über Cocoanut Woman weil es ein Belafonte war,
nicht weil es perfekt gewesen wäre, und das Ray Charles
Festival mit Joey Green und Kevin McManus hatte
zu Recht den bis dahin stärksten Applaus.
Die Akkustiker Windisch
und Katzgraber danach hatten es schwer, zumal ein Saitenriss
gleich zu Beginn der Kurzperformance die Situation verschärfte,
aber was dann geboten wurde, hatte Qualität. Nehi Mama
von Frank Stokes glaube ich erkannt zu haben, und das ist eine schöne
Nummer, gekonnt vorgetragen.
Der Auftritt der King Bees war in
vorhersehbarer Weise perfekt mit einem schönen Duett Pernkopf/Nati,
ebenso gelungen Hochwürden Frank mit Nati, da freut
sich des Bluesers Herz.
Tony Perez scheint ein hervorragender Saxofonist
zu sein, warum er Playback spielen musste (wollte?) ist schwer verständlich,
kann den keiner der vielen Musiker begleiten?
Eine Überraschung war der mir völlig
unbekannte Clemens Schaller, der in die Fußstapfen Bronners/Wehles/Qualtingers
trat und eine offensichtlich selbstgeschriebene kabarettistische
Einlage darbot. Ein witziger Text, unterlegt mit einem light
boogie war eine willkommene Abwechslung Gschupfter,
schau oba! Davon hätte ich mehr vertragen.
|
|
Nach der lauten Wolfman Gang wurde es wieder ruhiger,
die Irish Lasses beruhigten die Gemüter.
Interessant eine Version von Proud
Mary mit Cello (eine Meisterin!) und Violine, sowas
hört man sonst nicht. Eleanor Rigby fiel mir ein,
gute Streicher machen Freude.
Den Abschluss machte Zappa mit seiner
Bluespumpm und Nati Support. Routinierter Blues-Rock mit
einem hervorragenden Wolfgang Frosch und dessen Sohn Peter,
der wieder eine Talentprobe ablegte. Wie sagt Martin Pyrker?
Den Nachwuchs muss man sich selber machen.
Ein würdiges Fest, ein langes Fest (bis
fast 2h00), ein weitgehend gelungenes Fest.
Herzlichen Glückwunsch, Natascha!
(Bläsi)
|
|
|
|